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DENK(T)RÄUME Mobilität

Band 5: Chemie und Sport

können hingegen nicht nach innen. Sie perlen ab. Bei

erhöhter Luftfeuchtigkeit, die sich nur auf der körper-

nahen Innenseite niederschlägt, quellen die hydrophi-

len Bereiche auf, sodass auch der flüssige Schweiß ab-

sorbiert werden kann und der Schweißtransport somit

insgesamt verbessert wird.

Für die Schüler ist es reizvoll,

das Verhalten der Gore-Tex

®

- und

Sympatex

®

-Materialien gegenüber

flüssigem und gasförmigem Wasser

zu untersuchen und mit dem beispiel-

weise einer Frischhaltefolie aus Po-

lyamid zu vergleichen (Versuch 6:

Membrane für atmungsaktive Sport-

bekleidung).

Ski – Mobilität im Schnee

Wer in den Bergen wohnt, weiß, dass

Skier nicht nur Sportgeräte, sondern auch Fortbewe-

gungsmittel sein können. Bei tiefem Schnee sind Skier

oft das einzige Fortbewegungsmittel – sie machen mobil.

Die ersten Skier waren aus Vollholz (Föhre, Hicko-

ry, Ahorn, Buche). Ihre Unterseiten wurde mit Speck-

oder Hering-Schwarten bestrichen, um sie gleitfähiger

zu machen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wur-

den die Vollholzski durch verleimte Ski ersetzt, die

sich durch eine bis dahin nicht gekannte Elastizität

auszeichneten. 1950 entwickelte der Luftfahrtpionier

Ludwig Bölkow die ersten Kunststoffski. Diese hat-

ten eine hohe Bruchfestigkeit und eine gute Schwin-

gungsdämpfung. 1972 wurden die ersten Ski basie-

rend auf einem Epoxid-Harz und Carbonfasern von

der Firma Völkl hergestellt. Während beimHolzski oft

Unfälle mit Skibruch vorkamen, sind die modernen

Skier bruchfest und lassen sich fast

zu Ellipsen biegen, ehe sie brechen.

Ein Skibelag sollte eine gute Wachs-

aufnahmefähigkeit, Alterungsbestän-

digkeit, Abriebfestigkeit, Kälteela-

stizität und Gleitfähigkeit auf dem

Schnee besitzen. Im heutigen Skibau

wird für die Lauffläche eine Kombi-

nation von Niederdruck-Polyethen

für eine gute Wachsaufnahme und

Hochdruck-Polyethen für eine gute

Festigkeit verwendet. Im Unterricht

kann auf die Herstellung der unter-

schiedlichen PE-Typen eingegangen werden, bevor

mit einem im Sportgeschäft erhältlichen PE-Stift ein

beschädigter Ski repariert und anschließend gewachst

wird, wobei die Schüler mit den thermischen Eigen-

schaften von Polyethen und Wachs vertraut werden

(Versuch 7: Reparieren und Wachsen von Skiern).

n

Ü b e r d e n A u t o r

Martin Holfeld

((wird ergänzt in Korrektur))

INFO-BOX

Versuch 7

Reparieren und Wachsen von Skiern

Abb. 10: Skifahrer

mit modernen

Kunststoffski

Information

Kleine Löcher in Skiern, die nicht direkt

neben der Kante sind, können mit geschmol-

zenem Polyethen gefüllt werden. Nach dem

Erstarren des Kunststoffes und neuem Wach-

sen sind die Skier wieder einsatzbereit.

Geräte und Chemikalien

Alte Skistücke (ca. 30 cm lang, siehe Anmer-

kung), Messer, Pfeile, Schmirgelpapier, Feu-

erzeug, Ski-Reparaturstangen aus Polyethen,

Spiritus (F, leicht entzündlich) oder Aceton

(F, leicht entzündlich), altes Bügeleisen,

alpines Skihartwachs, Lappen

Durchführung

Mit einem Messer werden ausgefranste

Stellen im Reparaturbereich möglichst gerad-

linig ausgeschnitten. Eine Ski-Reparatur-

stange aus Polyethen wird angezündet und

so über die zu reparierende Stelle gehalten,

dass das schmelzende Polyethen in die zu re-

parierende Stelle tropft. Nach dem Trocknen

und Abkühlen wird der Belag mit einer Pfeile

und Schmirgel-papier geglättet. Altes Wachs

auf dem Skistück wird mit einem in Spiritus

oder Aceton getränkten Lappen entfernt.

Dann wird ein Stück alpines Skihartwachs an

ein altes Bügeleisen (niedrige Wärmestufe)

gehalten. Das Wachs wird flüssig. Die Wach-

stropfen werden in ca. 3-5 cm Abstand auf

die Lauffläche des Skis getropft, sodass sie

möglichst gleichmäßig auf der Lauffläche ver-

teilt sind. Anschließend werden sie mit dem

Bügel-eisen in den Belag gebügelt. Nach dem

Erkalten wird das überschüssige Wachs mit

einer Metall- oder Kunststoffplatte abgezogen.

Beobachtung

Die beschädigte Lauffläche ist repariert. Falls

der Belag farbig ist, ist die beschädigte Stelle

jetzt mit einem weißen Ersatzstoff gefüllt.

Nach dem Reinigen mit einer fettlöslichen

Flüssigkeit sieht der Belag milchig-weiß aus.

Die Oberfläche fühlt sich teilweise rau an.

Ist der Ski neu gewachst, verschwindet der

milchig-weiße Ton und der Belag hat seine

ursprüngliche Farbe. Die Oberfläche ist nach

dem Abziehen glatt und glänzt.

Anmerkung

Auf dem Sperrmüll findet man häufig alte

Ski, die man zersägen kann. Ski-Reparatur-

stangen aus Polyethen sind im Sportgeschäft

erhältlich.