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2.2.4 Auskultation

Auskultation (lateinisch auscultare = horchen) bedeutet Abhören des Körpers. Es werden die

spontan ablaufenden Schallerscheinungen mit bloßem Ohr oder mittels Stethoskop abgehört.

Die Beurteilung der Töne und Geräusche, vor allem wenn sie pathologisch verändert sind,

erfordert Übung und lange Erfahrung. Diagnostische Bedeutung der Auskultation:

Untersuchung der Lunge (Atemgeräusche, pathologische Geräusche)

Untersuchung des Herzens (Herztöne, Rhythmus, Geräusche, Frequenz)

Untersuchung des Bauches (Darmgeräusche, Peristaltik, Lebergrenzen)

Untersuchung der Gefäße (Verengungsgeräusche)

2.3 Leitsymptome

Unter Leitsymptomen versteht man objektive (vom Therapeuten festgestellte) oder subjektive

(vom Patienten angegebene) Krankheitszeichen, die für das Erkennen von bestimmten

rankheiten richtungsweisend sind, z. B.:

K

Organ

Leitsymptom____________________________________________________

Herz

Schmerzen, Flüssigkeitsansammlung im Gewebe, Atemnot, Blaufärbung der

Lippen, Husten, Blässe, Leistungsminderung, Fieber, nächtliches Wasserlassen

Lunge

Atemnot, Auswurf, Husten, Schmerz, Fieber,

Niere:

Schmerz, Flüssigkeitsansammlung im Gewebe, Blut in Urin,

Bewusstseinsstörung

Magen

Schmerzen, Gewichtsabnahme

Darm

Verstopfung, Durchfall

Leber

Gelbfärbung der Haut, Blutungen, Gerinnungsstörungen

2.4 Differentialdiagnostik

Unter Differentialdiagnostik versteht man die Zusammenstellung möglicher Krankheiten, die

von der Symptomatik her entsprechend ihrem Wahrscheinlichkeitsgrad gegeneinander

abzugrenzen sind. Die Differentialdiagnostik erfordert langjährige Erfahrungen. Es ist in der

Praxis oftmals sehr schwierig, die einzelnen in Frage kommenden Krankheitsbilder sicher

voneinander einander abzugrenzen. Oftmals sind speziellere instrumentelle Untersuchungen

erforderlich.

Die exakte Abklärung ist immer erforderlich, wenn dies therapeutische Konsequenzen hat.

Am Beispiel der Gelbfärbung der Haut (Ikterus) soll dieser Sachverhalt erläutert werden.

Klagt der Patient über starke Schmerzen (A), kann dies auf eine Kolik (Einklemmung eines

Gallensteins im Gallengang) hinweisen. Gleichzeitig kann auch noch eine Entzündung

vorliegen. Hat der Patient hingegen keine Schmerzen, aber hohe Leberwerte (B), so kann eine

ansteckende Gelbsucht vorliegen. Nach einer diagnostische Abklärung ergeben sich andere

therapeutische Konsequenzen. Bei (A) müssen möglicherweise Gallensteine operativ entfernt

werden. Bei (B) muss der Patient auf die Isolierstation gebracht werden, um die Ansteckung

anderer Menschen zu verhindern, und dort – ohne Operation – auskuriert werden.