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2 Grundlagen der körperlichen Untersuchung

Die Grundlage für die Erstellung einer Diagnose durch einen Arzt oder Heilpraktiker ist die

Erhebung der Krankheitsgeschichte (Anamnese), welche nach einem bestimmten Schema

abläuft, sowie die anschließende körperliche Untersuchung.

60 % aller Diagnosen können bereits durch sorgfältige Anamnese und weitere 25 % aller

Diagnosen durch sorgfältige Untersuchung erstellt werden. Nur 15 % aller Diagnosen

erfordern zusätzlichen technischen Aufwand.

2.1 Anamnese

Die Anamnese (griechisch anamnesis = Erinnerung) ist das Gespräch des Patienten mit dem

Therapeuten (Arzt bzw. Heilpraktiker). Dabei spielt die Befragung des Patienten eine zentrale

Rolle. Es ist die Basis der Arzt-Patient-Beziehung, denn im Anamnesegespräch entwickelt

sich das zwingend erforderliche Vertrauensverhältnis, welches für eine erfolgreiche

ehandlung unabdingbar ist.

B

Die Anamnese untergliedert sich in:

Jetztanamnese

- subjektive Gründe, die Anlass der Konsultation sind

- Differenzierung der Beschwerden nach den „5 W’s“:

wann begonnen, wie stark, welche Art, wo genau, wobei aufgetreten

Eigenanamnese

- Vorerkrankungen und bestehende (chronische) Krankheiten

- Unfälle

- Operationen

Familienanamnese

- Erfassung konstitutioneller Faktoren, d. h. Erkrankungen in der Familie

Sozialanamnese

- berufliche und soziale Entwicklung

Allgemeinanamnese

- Gewichtsveränderungen

- Nahrungsmittelverträglichkeit(en) bzw. -unverträglichkeit(en)

- Schlaf

- Alkohol-, Nicotin-, Coffein-Konsum

- verordnete Medikamente und Selbstmedikation