Table of Contents Table of Contents
Previous Page  13 / 18 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 13 / 18 Next Page
Page Background

13

4.2.3 Bestimmung von Lungenvolumina

Bei jeder Atmungsvorgang werden etwa 500 ml Luft ein- oder ausgeatmet. Dieses Volumen

nennt man Atemzugsvolumen (AZV).

Es ist möglich, bewusst oder unbewusst größere Atemzüge zu machen. Die Menge Luft, die

zusätzlich eingeatmet werden kann, bezeichnet man als inspiratorisches (Einatmung)

Reservevolumen (IRV). Das dadurch zusätzliche Ausatmungsvolumen bezeichnet man als

exspiratorisches Reservevolumen (ERV). Die Messung erfolgt mit einem Spirometer.

Unter der Vitalkapazität versteht man das Luftvolumen, welches man nach stärkster

Einatmung maximal ausatmen kann. Die Vitalkapazität charakterisiert die

Ausdehnungsfähigkeit der Lunge und des Brustkorbes. Die funktionelle Residualkapazität

(Restvolumen) umfasst das exspiratorische Reservevolumen und das Volumen, welches nach

maximaler Ausatmung in der Lunge verbleibt. Das Residualvolumen ist nicht mit dem

Spirometer, sondern nur mit speziellen Testgasen messbar. Vital- und Residualkapazität nennt

man dynamische Kapazitäten, die zeitunabhängig gemessen werden. Ihre Summe bezeichnet

man als Totalkapazität.

Ein gesunder Erwachsener atmet bei 14-16 Atemzügen in der Minute etwa 7,5 l Luft ein und

aus. Dieses Volumen nennt man Atemzeitvolumen. Durch verstärkte Einatmung können

weitere 2-3 l Luft eingeatmet werden, dieser Wert ist das inspiratorische Reservevolumen.

Die Einsekundenatmungskapazität (ESK) ist das Volumen der Atemluft, die nach stärkster

Einatmung innerhalb einer Sekunde ausgeatmet werden kann. Im Vergleich zur Vitalkapazität

(relative ESK) besitzt diese diagnostische Bedeutung zur Erkennung von Verengungen der

Atemwege. Der Atemgrenzwert, d. h. die maximale Atemkapazität wird ermittelt, indem der

Proband bzw. Patient 10 Sekunden so stark und tief wie möglich und so schnell wie möglich

atmet. Der Wert wird auf 1 Minute umgerechnet. Das Atemminutenvolumen und der

Atemgrenzwert sind dynamische Parameter, da die Volumina in Abhängigkeit der Zeit

gemessen werden. Diese Werte können mit einem Peakflowmeter ermittelt werden.

4.3 Nervensystem

Der Patellarsehnenreflex ist ein physiologischen Eigenreflex. Reizort und Erfolgsorgan sind

identisch. Ein gesetzter Reiz, hier ein Schlag auf die Sehne des Musculus quadrizeps femoris

(liegt unterhalb der Patella „Kniescheibe“), wird beantwortet. Durch den Schlag werden die

Muskelspindeln der Sehne durch eine kurze und rasche Dehnung gereizt. Diese Erregung

wird im Rückenmark unbewusst auf die Nervenfasern umgeschaltet, was zu einer Verkürzung

(Kontraktion des gedehnten Muskels, Zusammenziehen auf Ausgangslage) der

Unterschenkelstreckmuskeln führt (Hochschnellen des Unterschenkels).

Der Patellarsehnenreflex muss an beiden Beinen mit gleicher Intensität auslösbar sein. Wenn

er nicht auftritt, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. In der ärztlichen Praxis wird der

Reflex in der Regel im Liegen geprüft. Im Schulunterricht reicht die vereinfachte Variante im

Sitzen.