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kein

Theorieanteil

10-20%

Theorieanteil

Theorieanteil in der gymnasialen Oberstufe

Abb. 7:

Von den Lehrern gewünschter Theorieanteil im Sportunterricht in der gymnasialen

Oberstufe

14 Lehrer (19 %) hielten einen Theorieanteil von 10 %, der Großteil der Lehrer (40; 53

%) einen von 10-20 %, 20 Lehrer (27 %) einen von über 25 % für angebracht.

Bei dieser Frage wurden häufig Erläuterungen gegeben. Einige Lehrer, die nur einen

geringen Theorieanteil für angemessen hielten, meinten „Bewegung ist alles“ oder

„Die Bewegungszeit sollte nicht noch durch Theorieunterbrechungen verkürzt wer-

den“. Zwei Lehrer erläuterten, dass der Theorieanteil bei zweistündigen Kursen 10-20

% und bei dreistündigen Kursen 25 % betragen sollte. Einige Lehrer ergänzten: „Der

Theorieanteil kann bei dreistündigen Kursen auch höher sein, aber bei zweistündigen

Kursen ist, bedingt durch die Pausen, ein Auskühlen der Schüler und somit ein Nach-

teil vorhanden.“, und „bei zweistündigen Kursen sollte die Bewegung im Vordergrund

stehen.“ Viele Lehrer erläutern, dass der Theorieanteil insbes. bei einem Leistungskurs

über 25 % liegen sollte, zumal nach dem neuen Lehrplan zwei besondere Fachprüfun-

gen pro Halbjahr durchzuführen und bei denen die sporttheoretischen und sportprakti-

schen Prüfungsinhalte mit 1:1 zu werten sind.

Ein großer Teil der Anmerkungen beschreibt, wie wichtig vielen Lehrern ein kogniti-

ver Anteil im Sportunterricht ist: „Ein Theorieanteil über 20 % ist dringend erforder-

lich“, „Der wissenschaftspropädeutische Ansatz gilt für alle Fächer“. „Am Ende der

Oberstufe muss neben der Handlungskompetenz auch eine Fachkompetenz vorhanden

sein“. „Reflexionsphasen im Sport sind unumgänglich, weil nur durch kognitive Inhal-

te die Wirkungsweisen sinnvoll verstanden und verbessert werden können“.

Aus allen Bereichen haben Lehrer darauf aufmerksam gemacht, dass für die Theorie

ein direkter Bezug zum behandelnden Thema vorhanden sein sollte oder ein direkter

Bezug zu aktuellen Vorkommnissen (z. B. Dopingskandal) bzw. ein fächerübergrei-

fender Bezug zu einem Fach wie Chemie, Biologie usw. gegeben sein sollte.

Zusammenfassend kann man feststellen, dass die Notwendigkeit, theoretische Inhalte

in den Sportunterricht zu integrieren, von allen Lehrern erkannt wurde. Auch anteils-

mäßig entsprachen die Vorstellungen der Lehrer im Großen und Ganzen den Vorgaben

des neuen Lehrplans, der einen Bezug zur Praxis, zu aktuellen Geschehnissen und zur

Behandlung von fächerübergreifenden Themeninhalten fordert.