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D 4.2. Methodische Grundlagen

Im folgenden Abschnitt werden zunächst die methodisch-apparativen Grundlagen, die für das

technische Verständnis notwendig sind, beschrieben.

D 4.2.1. Qualitativer Nachweis von Stoffen mittels Tüpfeltechnik

Die Tüpfelanalyse ist eine in Vergessenheit geratene Methode, die gerade für

Schülerexperimente unter den heutigen Rahmenbedingungen sehr bedeutsam ist. Der

sparsame Umgang mit Ressourcen (Zeit, Geld, Umwelt) ist heute aktueller denn je.

„Die Schule hat die Aufgabe im Kleinen zu zeigen, was im Großen unvermeidlich ist. Das

schulische Vorbild prägt das spätere Verhalten“. Dieser wichtige Satz stammt von Otto

Eisenbarth, ehemals LEU Stuttgart.

Kriterien für Schulexperimente:

einwandfreie Funktion

geringer, überschaubarer zeitlicher und materieller Aufwand

keine Gefahrenpotentiale

Tüpfelanalytik

erfüllt diese Bedingungen weitestgehend

von Fritz Feigl (Wiener Chemiker) 1920 entwickelt.

organische Spezialreagenzien (Spurenanalyse) forcierte Entwicklung

Weiterentwicklung sind die in der Biochemie üblichen Mikro-Titer-Platten

im Chemieunterricht der DDR Einsatz bei Schülerexperimenten

Anregung VCÖ-Kurse 2007 in Leoben und 2009 in Salzburg

Erprobung und Evaluation mit Schülern

Vorteile und Nachteile der Tüpfelanalytik

Vorteile:

möglich sind Farbreaktionen, Bildung und Auflösung von Niederschlägen

geringster Chemikalienverbrauch

Minimierung des Gefährdungspotentials

Erziehung zum sparsamen Umgang mit Chemikalien

geringer Zeitbedarf

Laborausstattung und Abzug in der Regel nicht erforderlich

ideal für Schülerübungen, pflegeleicht

Erziehung zum exakten Arbeiten

geringe Anschaffungskosten

Nachteile:

Gasentwicklungen teilweise schwer erkennbar

Reaktionen nur bei Raumtemperatur auf der Tüpfelplatte möglich

Alternative wäre das Erwärmen im Glühröhrchen (Mikro-Reagenzglas)

Beständigkeitsprobleme bei Plaste und organischen Lösungsmitteln

Einarbeitung notwendig

zweckmäßig nur für schnell ablaufende Reaktionen