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zwischen zugesetzter und zurücktitrierter Maßlösung entspricht der Konzentration des zu

analysierenden Stoffes.

Verdrängungstitration, auch Substitutionstitration genannt

Das Prinzip dieser Titration besteht darin, dass eine schwache Säure oder Base aus ihren

Salzen oder leicht an EDTA gebundene Metallionen (Magnesium) durch eine stärkere Säure

oder Base bzw. stärker an EDTA bindende Metallionen verdrängt werden.

Chemische Reaktion als Grundlage:

Man unterteilt in:

Ionenkombinationsreaktionen

Das Merkmal der Ionenkombinationsreaktion ist es, das Ionen zu neuen Verbindungen

zusammen treten. Dazu gehören die Säure-Base-Titration, die Fällungstitration und die

Komplexbildungstitration.

Redoxreaktionen

Das Merkmal der Redoxreaktion ist der Wechsel der Wertigkeit. Wichtige Verfahren sind die

Manganometrie, die Jodometrie und die Cerimetrie.

Erkennung des Endpunktes:

visuelle Erkennung des Endpunktes mit Indikatoren (pH-Indikatoren, Metall-Indikatoren,

Adsorptionsindikatoren, Redox-Indikatoren)

Indikation des Endpunkts mit Hilfe physikalischer Verfahren

(Änderung der Leitfähigkeit = Konduktometrie, Änderung der Spannung = Potentiometrie)

D 4.2.2.2. Halbmikro-Titration

Die Halbmikrotitration ist ein Verfahren, wo die klassische Glasbürette ist durch eine 1 ml

Spritze ersetzt ist. Als Alternative zur klassischen Titration mit 25 oder 50 ml Büretten bieten

sich 1 ml Tuberkulin-Spritzen mit einer 0,01 ml Teilung an. Auf den Konus wird eine Kanüle

(Größe 20) befestigt. Eine Alternative zur Kanüle ist eine abgeschnittene, gelbe 100

µ

L

Eppendorf – Pipetten-Spitze. Insulinkanülen haben ein geringeres Tropfenvolumen, dies

bedingt eine bessere Genauigkeit der Dosierung.

Vorteile:

Einsparung von Zeit und Material, dadurch geringere Kosten

keine undichten Büretten-Hähne als Ursachen von fehlerhaften Messwerten

keine festgefressenen Büretten-Hähne als Ursachen von Schnittverletzungen

geringeres Gefahrenpotenzial

sichere Ergebnisse auch nach kurzer Einarbeitung

gute Übereinstimmung mit Ergebnissen aus der Makrotitration

in der praktischen Analytik bewährt, für spezielle Fragestellungen seit vielen Jahren

Test-Kits im Handel

Nachteile:

geringere Haltbarkeit, da sich Skalen bei längerer Benutzung abgreifen,

Spritze ist ja nur für Einmalanwendung konzipiert

Ablesung schwieriger, vor allem bei stark gefärbten Maßlösungen wie Iod

luftblasenfreies Aufziehen und die Arbeitstechnik muss geübt werden (30 min Training)

In der Regel lässt sich eine Makromethode in eine Halbmikromethode umwandeln, indem die

Probemenge so gewählt wird, dass der Verbrauch an Maßlösung bei 0,4-0,9 ml liegt, d.h. ein