

falsch positiv heißt:
Der Nachweis ist positiv, aber der Stoff ist nicht anwesend.
Beispiel:
Nitrat-Nachweis in einer Gewässerprobe, das Probegefäß ist eine nicht ausgespülte Flasche, in
der vorher Blumendünger aufbewahrt wurde
falsch negativ heißt:
Der Nachweis ist negativ, aber der Stoff ist anwesend.
Beispiel:
enzymatischer Nachweis von Glucose im Harn wenn der Nachweis von Ascorbinsäure
positiv ist (Ascorbinsäure inhibiert das Enzym Glucose-Oxidase)
gefährlicher ist der falsch negative Nachweis!
Spezifität und Selektivität
Eine Reaktion ist spezifisch, wenn der eindeutige Nachweis bei Gegenwart beliebig vieler
Begleitstoffe möglich ist.
spezifisch = eindeutig
Beispiel: Glucose-Nachweis im Harn
Fehling - Reagenz gibt mit allen reduzierenden Harnbestandteilen, so auch Glucose und
Fructose eine positive Reaktion.
Glucose-Teststreifen auf der Basis GOD /POD reagieren nur mit Glucose, nicht mit Fructose.
Eine positive Reaktion wird nur durch Glucose, nicht durch Fructose verursacht. Diese
Reaktion ist spezifisch.
Eine Reaktion ist selektiv, wenn sie unter gegebenen Reaktionsbedingungen nur mit einer
kleinen Auswahl von Stoffen die gleiche Umsetzung geben.
selektiv = auswählend
Ein Beispiel wären die Nachweise von Anionen mit salpetersaurer Silbernitrat-Lösung.
Störungen von Analyseverfahren
Ursachen können sein:
kontaminierte Probegefäße (Harnproben im Honigglas, welches nicht gespült wurde)
Matrixeffekte (Probenbestandteile)
falsche Probenkonservierung (Carbonat-Härte in mit Salpetersäure konservierten Proben)
zu alte und / oder falsch aufbewahrte Proben (Sauerstoffbestimmung im Wasser)
Qualität von Analysenergebnissen
Kenngrößen der Qualität sind Richtigkeit und Präzision.
Die Richtigkeit gibt an, in wieweit das Analysenergebnis mit der tatsächlichen Konzentration
übereinstimmt. Diese ermittelt man, indem man Proben mit bekanntem Gehalt analysiert.
Abweichungen vom wahren Gehalt werden durch den systematischen Fehler verursacht.
Die Präzision gibt an, in welchem Maß die Analysenwerte um den Mittelwert streuen.
Die Präzision wird vom zufälligen Fehler bestimmt.
Zufällige Fehler machen das Analysenergebnis unsicher, systematische Fehler machen das
Analysenergebnis falsch.