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Oxidierende Stoffe, z. B. Wasserstoffperoxid reagiert mit angesäuerter Kaliumiodid-Lösung

unter Iod-Abscheidung. Das gebildete Iod wird durch Titration mit Natriumthiosulfat-Lösung

ermittelt. Die Oxidation von Iodid ist eine Zeitreaktion. Deshalb es erforderlich, die in der

Analysenvorschrift angegebene Wartezeit exakt einzuhalten. Da Iod flüchtig und

lichtempfindlich ist, muss das Reaktionsgemisch in einen mit Glasstopfen verschlossenen

Titrierkolben (Jodzahl-Kolben) vor Licht geschützt aufbewahrt werden.

2 S

2

O

3

2-

+ I

2

®

2I

-

+ S

4

O

6

2-

Als Indikator für iodometrische Titrationen dient Stärkelösung, welche mit Iod eine blau

gefärbte Einschluss-Verbindung bildet, welche nur in kalten Lösungen beständig ist. Bei der

Bestimmung von Reduktionsmitteln durch direkte Titration mit Iod-Lösung wird bis zur

blauen Färbung titriert. Bei der Bestimmung von Oxidationsmitteln wird zunächst die braune

Iod –Lösung mit Natriumthiosulfat bis zur Gelbfärbung, nach Zusatz von Stärkelösung

langsam bis zur Entfärbung titriert. Zinkiodid-Stärke-Lösung ist jahrelang haltbar.

Anstelle von Iod-Lösung ist es auch möglich, Kaliumiodat-Lösung oder Iodat – Iodid-Lösung

vor allem bei Halbmikrotitrationen einzusetzen. Iodat und Iodid komproportionieren in saurer

Lösung zum Iod. IO

3

-

+ 5 I

-

+ 6 H

+

®

3 I

2

+ 3 H

2

O

D 4.3.2.3.3. Cerimetrie

Cer (IV) -Sulfat ist ein Oxidationsmittel.

Ce

4+

+ e

-

Û

Ce

3+

gelb farblos

Als Redox-Indikator verwendet man Ferroin, eine tiefrote Komplexverbindung aus Eisen (II)-

Sulfat und 1.10 Phenanthrolin. Sie lässt sich oxidieren, es entsteht der blaue Eisen (III) -

Komplex (Ferriin). Cer (IV)-Sulfat-Lösung lässt sich anstelle von Kaliumpermanganat-

Lösung mit folgenden Vorteilen einsetzen: Sie ist eine unbegrenzte haltbare Maßlösung und

ist im Gegensatz zu Permanganat auch einsetzbar für Lösungen, welche Salzsäure enthalten.

Cer(IV)-Sulfat ist ein starkes Oxidationsmittel, das Standardpotential Ce

3+

/ Ce

4+

beträgt 1,6

V. Der Reaktionsverlauf ist einfach. Die geringere Farbintensität der Lösung im Gegensatz zu

Permanganat lässt ein besseres Ablesen in der Spritze zu. Die 0,1 mol/l Cer(IV)-Sulfat -

Lösung ist als reizend eingestuft, daher sind Schülerexperimente möglich. Versuchsreste der

HM – Titration können in den Ausguss gegeben werden, da sie in die WGK 1 eingestuft sind.

D 4.3.2.4. Fällungstitration

Bei der Fällungstitration werden die Ionen der zu untersuchenden Probe mit den Ionen der

Maßlösung in schwer lösliche Verbindung überführt. In der Maßanalyse werden vor allem

Halogenid - und Thioyanat-Ionen-Konzentrationen mit Silbernitrat-Lösung bestimmt.

Bedingungen für Fällungstitrationen:

möglichst kleines Löslichkeitsprodukt der ausgefällten Verbindung

Die Anfangskonzentration des zu bestimmenden Ions darf nicht zu gering sein

Der Äquivalenz-Punkt muss erkennbar sein

Konsequenzen für die Praxis:

Der zu untersuchende Stoff sollte möglichst in einer Konzentration von etwa 0,1 mol/l

vorliegen, als Maßlösung verwendet man eine 0,1 mol/l Silbernitrat-Lösung.

Die Konzentration des zu untersuchenden Stoffes sollte nicht geringer als 0,01 mol/l sein.

Die Minimalkonzentration der Silbernitrat-Lösung sollte 0,01 mol/l betragen.

Methoden der Erkennung des Äquivalenz-Punktes:

Bildung eines gefärbten Niederschlages Methode nach Mohr

Bildung einer gefärbten Lösung Methode nach Volhard

Einsatz eines Adsorptionsindikator Methode nach Fajans

Bildung eines gefärbten Niederschlages Methode nach Mohr