Sie ist ein Maß für die Beständigkeit des gebildeten EDTA - Komplexes. Je höher der Wert
ist, umso fester ist das Metall-Ion an den Komplexbildner gebunden. Die Zahlenwerte sind in
Tabellenbüchern nachzuschlagen. Sie ist durch den pH - Wert der Lösung variierbar.
Bedingungen für die komplexometrische Titration:
Da bei der Komplexbildung Protonen abgespalten werden, ist es wichtig, den pH - Wert der
Lösung konstant zu halten. Dieses geschieht mittels Pufferlösungen. Die Indikation des
Äquivalenz-Punktes erfolgt mit Metallindikatoren. Es sind sehr farbintensive Verbindungen,
die nur in geringsten Mengen erforderlich sind.
Möglichkeiten für komplexometrische Titrationen:
Neben den Möglichkeiten der direkten, indirekten und Substitutionstitration besteht hier die
Möglichkeit der Simultantitration. Durch unterschiedliche Komplexbildungskonstanten ist es
möglich, Ionen bei verschiedenen pH - Werten nebeneinander zu titrieren, aber auch durch
unterschiedliche Maskierungsmittel („Verschleierungsmittel“) ist es möglich bestimmte Ionen
selektiv zu maskieren.
D 4.3.2.3. Redoxtitration
Das Wesen der Redox-Titration, auch Oxidimetrie genannt, liegt darin, dass der zu
bestimmende Stoff über eine Oxidation - oder Reduktionsreaktion bestimmt wird.
Das Redox-Potential:
Das Redox-Potential ist ein Maß für das Bestreben eines Stoffes Elektronen aufzunehmen
oder abzugeben, es charakterisiert die Stärke des Oxidation - bzw. Reduktionsmittels.
Es wird gegen eine Standardwasserstoffelektrode gemessen, und in Volt angegeben.
Redox-Potentiale können in Tabellenbüchern nachgeschlagen werden.
Es gilt:
Ob ein Stoff oxidierend oder reduzierend wirkt, kann nur im Vergleich mit dem Reaktions -
partner entschieden werden. Es müssen die Standardpotentiale der Redoxpaare verglichen
werden. Ein starkes Oxidationsmittel hat ein hohes, ein starkes Reduktionsmittel ein geringes
Standardpotential.
Bedingungen für Redox-Titrationen:
•
zwei korrespondierende Redox-Paare müssen in Reaktion treten.
•
Potential des Oxidationsmittels muss größer als das des Reduktionsmittels sein
•
Potentialdifferenz muss mindestens 0,25 V betragen, um eine ausreichende
Reaktionsgeschwindigkeit für die Titration zu haben.
D 4.3.2.3.1. Manganometrie
Kaliumpermanganat ist ein starkes Oxidationsmittel, welches häufig für Redox-Titrationen
eingesetzt wird. In stark schwefelsaurer Lösung wird das siebenwertige Mangan (violett)
zum zweiwertigen Mangan (farblos) reduziert. Der Äquivalenz-Punkt ist an einen Überschuss
an Maßlösung erkennbar. Ein Indikator ist nicht erforderlich
Die elektrochemische Wertigkeit beträgt 5 (7 - 2).
MnO
4
-
+ 8H
+
(aq)
+ 5e
-
®
Mn
2+
+ 4H
2
O
Maßlösung ist eine 0,02 mol/l Kaliumpermanganat-Lösung. Zum Ansäuern verwendet man
Schwefelsäure, da sie durch Permanganat nicht oxidiert wird.
D 4.3.2.3.2. Jodometrie
Die Grundlage der Jodometrie ist die umkehrbare Reaktion zwischen elementarem Iod und
Iodid - Ionen. Elementares Iod ist ein Oxidationsmittel, Iodid - Ionen sind Reduktionsmittel.
I
2
+ 2 e
-
®
2 I
-
Reduzierende Stoffe, z. B. Sulfit kann durch Titration mit Iod-Lösung bestimmt werden.