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Iodometrische Vitamin C-Bestimmung in Sportgetränken

Von Martin Holfeld, Wolfgang Proske und Volker Wiskamp

Geräte:

Waage (Mindestgenauigkeit

±

0,1 g), Spatel, 50-mL-Erlenmeyerkolben, 1-mL-

Tuberkulinspritze mit 0,01-mL-Teilung und abgeschnittener Kanüle Nr. 20 (erhältlich in der

Apotheke)

Chemikalien:

Sportgetränk Isostar

®

(118 mg Vitamin C in 100 g Pulver) oder Zelltech

®

(135

mg Vitamin C in 100 g Pulver), Kaliumiodatlösung (c = 0,0166 mol/L), Schwefelsäure (w =

25 %; C, ätzend), Kaliumiodidlösung, Zinkiodid-Stärkelösung, demineralisiertes Wasser

Durchführung:

Ca. 5 g Sportgetränk-Pulver werden in einem Erlenmeyerkolben genau

eingewogen und mit etwa 25 ml Wasser gelöst. Es werden 20 Tropfen Kaliumiodidlösung, 10

Tropfen Schwefelsäure und 5 Tropfen Zinkiodid-Stärkelösung zugegeben. Dann wird unter

Schwenken des Kolbens mit der Kaliumiodat-Maßlösung aus der Tuberkulinspritze bis zum

Farbumschlag nach tiefblau titriert.

Auswertung:

1 mL Kaliumiodatlösung (c = 0,0166 mol/L) zeigt 8,806 mg Vitamin C an.

Sachinformationen:

Sportgetränke erfreuen sich bei Jugendlichen zunehmender Beliebtheit. In Unterricht bietet es

sich deshalb an, die Inhaltstoffe von Sportdrinks, u.a. Vitamin C, zu thematisieren. Das

Vitamin ist ein Antioxidanz, das gefährliche Sauerstoffradikale, die gerade beim Sporttreiben

wegen der intensiveren Atmung vermehrt auftreten, reduktiv unschädlich macht.

Der Ascorbinsäuregehalt eines Sportgetränks kann iodometrisch bestimmt werden. Dazu

werden der Probelösung Schwefelsäure und Kaliumiodid zugesetzt, bevor mit einer

Kaliumiodat-Maßlösung titriert wird. Im sauren Medium synproportionieren Iodid und Iodat

zu Iod, welches von der Ascorbinsäure zu Iodid reduziert wird:

KIO

3

+ 5 KI + 3 H

2

SO

4

3 I

2

+ 3 K

2

SO

4

+ 3 H

2

O

O O

OH

HO

H

H

3

C

H HO

O O

H

H

3

C

H HO

O O

+ I

2

+ 2 HI

Sobald die Ascorbinsäure vollständig verbraucht ist, bleibt Iod übrig, dessen charakteristische

Farbreaktion mit Stärke den Titrationsendpunkt gut erkennbar macht.

Die hier beschriebene Titration im Halbmikromaßstab unter Verwendung einer

Tuberkulinspritze als „Bürette“ ist sicherer, umweltfreundlicher und schneller durchführbar

als eine Analyse im Makromaßstab. Für schulische Zecke ist sie ausreichend genau, denn sie

liefert Ergebnisse, die nicht mehr als 10 % vom Sollwert (Herstellerangabe) abweichen.

Impressum: Prof. Dr. V. Wiskamp, FH Darmstadt, Fb. CuB, Hochschulstr. 2, D-64289 Darmstadt