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Informationen zu Coffein:

Coffein ist ein Xanthinderivat (1,3,7-Trimethylxanthin), das in vielen pflanzlichen Produkten

oft zusammen mit Theophyllin und Theobromin (1,3 bzw. 3,7-Dimethylxanthin) vorkommt

[2,3].

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3

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3

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3

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3

Coffein

(1,3,7-Trimethylxanthin)

Theophyllin

(1,3-Dimethylxanthin)

Theobromin

(3,7-Dimethylxanthin)

Abb. 1:

Die Xanthinderivate: Coffein, Theophyllin und Theobromin

Es ist in Kaffeebohnen, Teeblättern und Kakaobohnen enthalten, je nach Zubereitung sind in

einer Tasse Kaffee 50 bis 150mg und in einer Tasse Tee 50-100mg. Die Wirkung der Geträn-

ke ist vom Gehalt des jeweiligen Xanthins und von den Begleitstoffen abhängig. So wird z. B.

Coffein aus kohlensäurehaltigen Getränken, wie den Energydrinks, schneller und aus gerbsäu-

rehaltigen Tees langsamer resorbiert.

Die verschiedenen Xanthinderivate haben auf eine Reihe von Organen im Prinzip den glei-

chen Effekt, aber mit unterschiedlichen Auswirkungen.

Coffein wirkt am stärksten auf das Gehirn und die Skelettmuskulatur, weshalb es häufig in

den Energydrinks enthalten ist.

Theophyllin, das im Tee vorkommt, wirkt besonders stark auf das Herz und die Koronargefä-

ße.

Die Wirkungen des Theobromins, das in Kakaobohnen vorkommt, sind im Vergleich zu den

beiden anderen Xanthinderivaten eher gering.

Die Wirkung von Coffein wird im wesentlichen so begründet, dass im Wachzustand zwischen

den Nervenzellen Botenstoffe ausgetauscht werden, dabei wird Energie verbraucht.

Als Restprodukt der Energiegewinnung entsteht Adenosin aus ATP. Das Adenosin setzt sich

an bestimmte Rezeptoren auf den Nervenbahnen.

Auf diese Art wird eine Rückkopplung erzeugt, die das Gehirn vor Überanstrengung schützt:

Je stärker die Nervenzellen belastet werden, um so mehr Adenosin wird gebildet und um so

mehr Rezeptoren werden besetzt. Die Nervenzellen werden „gehemmt“ und arbeiten langsa-

mer.

Das Coffein ist chemisch ähnlich aufgebaut wie das Adenosin. Es besetzt die gleichen Rezep-

toren, bewirkt aber keine Hemmung der Nervenzellen.

Neben dieser Wirkung verhindert das Coffein den Abbau von cAMP (cyclischem Adenosin

3´,5´monophosphat). Eine von cAMP verursachte Adrenalinausschüttung hält länger an.

Die Zahl der Coffeinrezeptoren auf den Nervenzellen verändert sich. Wenn ein Mensch über

längere Zeit hohe Dosen Coffein zu sich nimmt, reagiert der Körper auf das fehlende Adeno-

sin-Signal und bildet mehr Rezeptoren aus. Die anregende Wirkung des Coffeins wird ver-

mindert.