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3 Zusammenfassung
Zunächst sei darauf hingewiesen, dass sich bei der Umfrage nur ein Teil der Sportleh-
rer Hessens (Gesamtzahl 81) beteiligt hat und dass deshalb nicht der Anspruch erho-
ben werden kann, eine in allen Bereichen repräsentative Umfrage zu fächer- und fach-
übergreifenden Inhalten aus den Bereichen Chemie und Sport durchgeführt zu haben.
Dennoch können folgende Aussagen gemacht werden:
Den im Hessischen Lehrplan für die gymnasiale Oberstufe im Fach Sport (vom
3.6.2002) vorgesehenen Theorieanteil von 25 % im Sportunterricht hielten die Lehrer
für angemessen. Zu neuen und didaktisch aufbereiteten Lehrmaterialien über die Be-
deutung der Chemie im Sport äußerten sich die Lehrer sehr aufgeschlossen.
Lehrer mit allen Fächerkombinationen bekundeten starkes Interesse an den Themen
„Energiebereitstellung beim Sporttreiben“ (82 %), „Nahrungsergänzung und Nah-
rungsmittelsubstitution“ (61 %) sowie „Doping“ (59 %).
79 % der Befragten hielten beispielsweise die Besprechung von „Kreatin“ für sinnvoll;
95 % waren der Meinung, dass Jugendliche über „Fat-Burner“ aufgeklärt werden soll-
ten.
Für durchaus nicht für zu anspruchsvoll hielten es 74 % der Lehrer, im Sportunterricht
das Thema „Anaerober Energiegewinnung und Laktat-Bestimmung“ zu behandeln,
sofern nicht der biochemische Tiefgang angestrebt werde wie in einem Chemie-
Leistungskurs.
Aus den Antworten ging nicht hervor, ob das Thema „Doping“ vorwiegend von seiner
ethischen und wirtschaftlichen Dimension her angegangen, oder ob auch die relevan-
ten Stoffe in Hinblick auf ihre Synthese, Analytik und Wirkungsweise diskutiert wer-
den sollten.
Die meisten Sportlehrer meinten, dass den Jugendlichen der Einfluss moderner Kunst-
stoffe auf den Sport bewusst gemacht werden sollte. Vertieftes Interesse an Themen
wie „Funktion und Aufbau moderner Sportkleidung sowie anderer High-Tech-
Kunststoffe im Sport“ zeigten allerdings nur die Sportlehrer, die gleichzeitig das Fach
Chemie unterrichten. Tendenziell waren sie der Meinung, diese Themen bevorzugt
von Chemieunterricht aus anzugehen. Mehrheitlich würden sie moderne Sportgeräte
und Funktionskleidung aufgrund des Praxis- und Lebensbezugs der Schüler gerne zum
Einstieg in das Thema „Makromolekulare und Kunststoffchemie“ nutzen. Einige
Sport/Chemie-Lehrer waren hingegen der Meinung, die High-Tech-Produkte für den
Sportsektor sollten erst im Anschluss an den klassischen Lehrstoff zur Kunststoffche-
mie behandelt werden.