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Foto 6:

Jugendliche bei der Skipräparation

4.5.6 Verbundfasern für Tennisschläger- und Fahrradrahmen

Hätte die Tennis-Legende

Björn Borg

heute noch eine Chance? Mit seinem alten

Holzschläger kaum. Tennisschläger werden heute aus Verbundwerkstoffen gefertigt.

Häufig kommen Glas-, Aramid- (flüssigkristallines

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aromatisches Polyamid) oder

Karbonfasern zum Einsatz, die in ein Epoxid-Harz eingebettet sind (Versuche 27 und

28). Anisotrope Kohlenstofffasern, die aus ineinander greifenden und in Faserrichtung

orientierten Graphitschichten bestehen, können die Schüler aus Polyacrylnitrilfasern

synthetisieren (Versuch 27). Die Materialien zeichnen sich im Vergleich zu den klassi-

schen durch geringere Dichte und größere mechanische Belastbarkeit aus.

In der Zukunft enthalten Tennisschläger vielleicht Nanoröhrchen. Das sind hohle, zy-

linderförmige Gebilde mit einem Durchmesser von wenigen Nanometern und einer

Länge vom mehreren Mikrometern. Sie versprechen noch bessere mechanische Eigen-

schaften als die augenblicklich verwendeten Fasern. Schwierigkeiten bestehen zurzeit

noch, sie in Kunststoffmatrizen einzubetten [61].

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Im flüssigen Zustand gibt es keine innere Ordnung, dementsprechend gibt es auch keine

Vorzugsrichtung für die physikalischen Eigenschaften. Im Gegensatz dazu ist ein Kristall

dreidimensional strukturiert aufgebaut. Durch die gerichteten zwischenmolekularen Bin-

dungskräfte ergeben sich richtungsabhängige physikalische Eigenschaften (anisotroper Zu-

stand).

Bei den meisten organischen Verbindungen gehen die Aggregatszustände bei Wärmezufuhr

ineinander über. Bei Molekülen mit ausgeprägtem stäbchen- oder scheibchenförmigem Auf-

bau schiebt sich zwischen den festen und den flüssigen Zustand noch der sog. flüssigkristalli-

ne Zustand, durch den der Stoff physikalisch gerichtete Eigenschaften erhalten kann.