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4.5.3 Polyurethan und regenfeste Fußbälle
Auch das Fußballspiel ist durch die Errungenschaften der Chemie verändert worden.
Während
Fritz Walter
,
Uwe Seeler
und
Franz Beckenbauer
bei Regenschlachten im-
mer damit rechnen mussten, dass das „Leder“ mit zunehmender Spieldauer schwerer
wurde, weil es Wasser aufsaugte, hat
Michael Ballack
dieses Problem nicht, denn sein
Spielgerät besteht zu einem großen Teil aus Polyurethan. Dieses weist Wasser ab. Au-
ßerdem bewirkt es, dass der Ball nach einem Schuss sehr rasch wieder seine ursprüng-
liche Form annimmt, so dass die Flugbahn präzise ist. Wie wäre es im Unterricht mit
folgendem Experiment? Ein alter Leder- und ein moderner PU-Ball werden eine Stun-
de unter Wasser getaucht. Dann werden die Massenveränderungen bestimmt und mit
beiden Bällen Elfmeter geschossen. Ergänzend darf natürlich die Herstellung eines
Polyurethan-Schaumes nicht fehlen (Versuch 23), um den Schülern exemplarisch die
PU-Stoffklasse vorzustellen.
Foto 5
: Hightech-Fußball Roteiro
4.5.4 Polyamid und Tennisschläger-Bespannungen
Vielleicht hat Großvater noch seinen alten Tennisschläger – mit Darmbespannung.
Dieses Material ist im Tennissport mittlerweile durch Polyamid ersetzt. Der Kunst-
stoff, den die Schüler im „Nylonfaden-Trick“ oder durch Ziehen aus einem „AH-
Salz“-Kondensat (Salz der
A
dipinsäure und
H
examethylendiamin) erleben sollten
(Versuch 24 und 25), ist mechanisch belastbarer als das tierische Material und erlaubt
deshalb härtere Schläge.