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3 Welche Chemie-Themen interessieren

Sportlehrer?

Eine schriftliche Befragung hessischer Sportlehrer bezüglich ihrer Interessen an Che-

mie-Themen für ihre Unterrichtsgestaltung sowie Wünschen nach methodischen und

fachlichen Informationen ergab Folgendes [24]:

81 Sportlehrer (75 % männlich, 25 % weiblich; 28 % mit dem Zusatzfach Biologie, 22

% mit dem Zusatzfach Chemie; durchschnittliches Dienstalter über 15 Jahre) antworte-

ten.

Den im Hessischen Lehrplan für die gymnasiale Oberstufe im Fach Sport (vom

3.6.2002) vorgesehenen Theorieanteil von 25 % im Sportunterricht hielten die Lehrer

für angemessen. Für neues und didaktisch aufbereitetes Lehrmaterial über die Bedeu-

tung der Chemie im Sport äußerten sich die Lehrer sehr aufgeschlossen.

Lehrer mit allen Fächerkombinationen bekundeten starkes Interesse an den Themen

„Energiebereitstellung beim Sporttreiben“ (82 %), „Nahrungsergänzung und Nah-

rungsmittelsubstitution“ (61 %) sowie „Doping“ (59 %).

79 % der Befragten hielten beispielsweise die Besprechung von „Kreatin“ für sinnvoll;

95 % waren der Meinung, dass Jugendliche über „Fat-Burner“ aufgeklärt werden soll-

ten.

Für durchaus nicht zu anspruchsvoll hielten es 74 % der Lehrer, im Sportunterricht das

Thema „Anaerobe Energiegewinnung und Laktat-Bestimmung“ zu behandeln, sofern

nicht der biochemische Tiefgang angestrebt werde wie in einem Chemie-

Leistungskurs.

Aus den Antworten ging nicht hervor, ob das Thema „Doping“ vorwiegend von seiner

ethischen und wirtschaftlichen Dimension her angegangen, oder ob auch die relevan-

ten Stoffe in Hinblick auf ihre Synthese, Analytik und Wirkungsweise diskutiert wer-

den sollten.

Die meisten Sportlehrer meinten, dass den Jugendlichen der Einfluss moderner Kunst-

stoffe auf den Sport bewusst gemacht werden sollte. Vertieftes Interesse an Themen

wie „Funktion und Aufbau moderner Sportkleidung sowie anderer High-Tech-

Kunststoffe im Sport“ zeigten allerdings nur die Sportlehrer, die gleichzeitig das Fach

Chemie unterrichten. Tendenziell waren sie der Meinung, diese Themen bevorzugt

von Chemieunterricht aus anzugehen. Mehrheitlich würden sie moderne Sportgeräte

und Funktionskleidung aufgrund des Praxis- und Lebensbezugs der Schüler gerne zum

Einstieg in das Thema „Makromolekulare und Kunststoffchemie“ nutzen. Einige

Sport/Chemie-Lehrer waren hingegen der Meinung, die High-Tech-Produkte für den

Sportsektor sollten erst im Anschluss an den klassischen Lehrstoff zur Kunststoffche-

mie behandelt werden.

Der Fragebogen und eine detaillierte Auswertung der Befragung stehen in einer Onli-

ne-Ergänzung zu [24] sowie im Anhang 2.