Table of Contents Table of Contents
Previous Page  12 / 135 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 12 / 135 Next Page
Page Background

12

Schülerrelevanz

bedeutet, dass bei der Festlegung fachspezifischer Inhalte die Interes-

sen und Wünsche, Tätigkeiten und Voraussetzungen der Schüler sowie die Bedeut-

samkeit der Information im Hinblick auf die spätere Lebenssituation des einzelnen

Schülers berücksichtigt werden. Das Themengebiet „Chemie und Sport“ besitzt eine

hohe Schülerrelevanz, weil die Unterrichtseinheit auf Erfahrungen der Schüler aus

dem Sport aufbaut. Vernünftiges und gesundes Sporttreiben sollte für jeden Menschen

Inhalt des gesamten Lebens sein, deshalb bietet das Thema auch für Schüler, die kein

großes Interesse an den Naturwissenschaften haben, interessante Informationen und

kann motivierend wirken.

Wissenschaftsorientierung

bedeutet, den Schülern eine Auswahl des aktuellen Wissens

der Menschheit bekannt zu machen und sie zu befähigen, dieses als Grundlage ihres

Handelns und Weiterlernens zu nutzen. Die jungen Menschen sollen an ausgewählten

Beispielen (exemplarisches Prinzip), wenn möglich ausgehend von Alltagserfahrun-

gen, in grundlegende Wissens- und Denkstrukturen sowie Arbeitsweisen eingeführt

werden.

Chemische Experimente bilden den Kern jeder Unterrichtseinheit. 90 % der Schüler

gehören zu den praktisch-anschaulich Lernenden. Sie bevorzugen das „learning by

doing“. Außerdem werden beim gemeinsamen Experimentieren (

Gruppenarbeit

)

kommunikative Fähigkeiten sowie Eigenverantwortlichkeit geschult. (Detaillierte und

mehrfach praxiserprobte Versuchsanleitungen stehen – auch als Kopiervorlagen ge-

dacht – im Kapitel 7.)

Konkrete Lehrerfahrungen mit fächerverbindenden Chemie/Sport-Themen, nicht nur

im Regelunterricht, sondern auch im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft und einer Fe-

rienakademie sowie während einer Biochemie-Vorlesung für Studenten, werden im

Kapitel 5 geschildert. Sie mögen interessierten Lesern Anregungen für eigene Lehr-

veranstaltungen oder Projekte geben.

Die

Projektmethode

ist ein Unterrichtsverfahren, bei dem ganzheitliche und praktisch

durchzuführende Arbeitsvorhaben oder unterrichtliche Gesamtthemen nach einem

meist von den Schülern selbst entworfenem Plan konkretisiert werden. Ziel ist die Er-

ziehung zur Selbständigkeit und eigener Verantwortung. Da es durch die gegebenen

Rahmenbedingungen in der Schule immer wieder Abweichungen von der eigentlichen

Projektmethode gibt, wird meist der Begriff

projektorientierter Chemieunterricht

ver-

wendet. Charakteristisch sind die folgenden Merkmale:

Es muss ein Bezug zu einer im Alltag real existierenden Situation (Problem)

gegeben sein.

Die Arbeit an einer Fragestellung muss bis zur Zielformulierung gemeinsam

geplant und in einem arbeitsteiligen Verfahren realisiert werden.

Die Bewertungskriterien für das Projekt werden von den Teilnehmern selbst

vorher festgelegt.

Die Behandlung fachübergreifender Gesichtspunkte ist unerlässlich.

Am Ende des Projektes sollte ein „Produkt“ stehen.

Die Teilnehmer sollten Rechenschaft darüber ablegen, was und weshalb sie et-

was tun.