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Versuch 24
Herstellung von Polyamid 6.6 durch Phasengrenzflächenkondensation
(„Nylonfaden-Trick“)
Geräte:
Messzylinder (25 ml), Becherglas (250 ml), Fortuna-Pipette (2 ml), Tropfpipette, Pin-
zette, Glasplatte
Chemikalien:
1,6-Diaminohexan (C, ätzend), Natronlauge (
c
= 1 mol/l; C, ätzend), Phenolphthalein-
Lösung (
w
= 0,1 % in Ethanol; F, leichtentzündlich), Adipinsäuredichlorid (C, ätzend),
Hexan oder Petrolether (F, leicht entzündlich)
Sicherheitshinweis:
Die entstandenen Fäden enthalten noch Natronlauge, deshalb dürfen sie nicht mit un-
geschützten Händen angefasst werden. Aus diesem Grund müssen Handschuhe getra-
gen werden, falls die Fäden als Anschauungsmaterial herumgereicht werden sollen,
oder sie müssen in eine Schutzhülle eingepackt werden.
Durchführung:
1,1 g 1,6-Diaminohexan werden in 10 ml Wasser gelöst. Zu der Lösung werden 2
Tropfen Phenolphthalein-Lösung und 20 ml Natronlauge gegeben. Abschließend wird
auf ein Gesamtvolumen von 50 ml mit Wasser aufgefüllt (Lösung I).
2 ml Adipinsäuredichlorid werden in 50 ml Hexan oder Petrolether gelöst (Lösung II).
10 ml der Lösung I werden in das Becherglas gegeben und vorsichtig mit der gleichen
Menge Lösung II überschichtet. (Dies kann mit einer Tropfpipette erfolgen, die gegen
die Wand des Becherglases entleert wird.) (Die beiden Lösungen reichen für 4-5 Ver-
suche.) An der Grenzfläche der beiden Lösungen entsteht eine Haut. Mit einer Pinzette
werden Fäden herausgezogen und auf einer Glasplatte aufgewickelt.
Die Fäden werden unter fließendem Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet.
(Dabei kann es durch restliche Natronlauge zur Hydrolyse und Bräunung des Produk-
tes kommen.)
Entsorgung:
Restliche Lösungen werden zu den organischen Lösungsmittelabfällen gegeben. Die
Polyamidfäden werden getrocknet und im Hausmüll entsorgt.