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Marco Pantani
Der extrovertierte italienische Radfahrer, der schon öfter Probleme mit Drogen (Exta-
sy, Kokain) hatte, wurde des Dopings überführt. Er konnte dem Druck der Verachtung
wegen seines Dopingvergehens nicht standhalten und beging 2004 Selbstmord.
Jan Ullrich
Im Urin des deutschen Radfahrers und Tour-de-France-Siegers von 1998 wurden
Rückstände der Partydroge Extasy gefunden.
Ullrich
gestand, bei einer Party Tabletten
eingenommen zu haben. Er wurde nur relativ kurz gesperrt.
Kostas Kenteris
,
Ekataria Thanou
Bei den Olympischen Spielen in Athen 2004 war die A-Probe der griechischen Sprin-
terstars positiv (Steroide). Wegen eines angeblichen Motorradunfalls erschienen die
beiden Sportler nicht zur B-Probe. Doch der Unfall stellte sich als erfunden heraus.
Beide Sportler traten schließlich zurück.
Ein schlechter Nachgeschmack blieb, weil Griechenland als Gastgeberland fast bis
zuletzt die beiden Publikumslieblinge und Hoffnungsträger verteidigte.
Später wurde bekannt, dass
Kenteris
und
Thanou
ca. vier Wochen vor Beginn der
Spiele schon einmal nicht zu einem Dopingtest erschienen waren.
Nina Kraft
Bei der deutschen Triathletin wurde nach ihrem Ironman-Sieg in Hawaii 2004 EPO
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(Erythropoietin) nachgewiesen. In einem folgenden Gespräch mit dem Vorsitzenden
des deutschen Triathlonverbands gestand sie ein, einmalig in Hinblick auf Hawaii seit
dem Spätsommer 2004 gedopt zu haben.
Nina Kraft
wurde für zwei Jahre gesperrt.
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EPO ist ein Dopingmittel für den Ausdauersport. Es handelt sich um ein Hormon, das die
Blutbildung in den Stammzellen des Knochenmarks anregt. Doping mit EPO ist nur schwer
nachzuweisen, weil das Hormon auch vom Körper in der Niere produziert wird. Nur zwei
europäische Institute, in Lausanne und Paris, können EPO nachweisen. Die Nachweise für
körperfremdes EPO beruhen auf Untersuchungen vieler Blutparameter, die verglichen wer-
den, und einer elektrophoretischen Trennung von künstlichem und natürlichem EPO, die
möglich ist, weil künstliches EPO geringfügig anders aufgebaut ist als natürliches.