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Obwohl der Muskelzuwachs im Vordergrund steht, setzt der Sportler viel Fett an, weil

er Nahrung im großen Überschuss konsumiert. Man sieht, dass seine Muskeln von ei-

ner Fettschicht überzogen sind. Vor einem Wettkampf muss der Body-Builder diese

wieder loswerden, um die Muskulatur deutlich sichtbar zu machen. Er trainiert deshalb

mit geringeren Gewichten und zahlreichen Wiederholungen. Viele Body-Builder ha-

ben dennoch Schwierigkeiten, das Fett über ihren Muskeln abzubauen. Sie verwenden

daher spezielle Präparate, sog. Fat-Burner, die carnitinhaltig sind und den Fettstoff-

wechsel anregen.

Foto 3:

Ein Bodybuilder beim Posing

Den Schülern sollte deutlich gesagt werden, dass die Reihenfolge, erst Muskeln und

Fett aufzubauen und das Fett anschließend mit Hilfe eines Fat-Burners wieder abzu-

bauen, mit einer gesunden Lebensweise nichts zu tun hat. Der Organismus wird unnö-

tig belastet. Viel gesünder ist es, das Krafttraining mit Ausdauereinheiten zu kombi-

nieren. So wird auch Fett abgebaut und die Muskeln definiert, gleichzeitig wird die

Durchblutung verbessert. Allerdings kann auf diese Weise kein so schneller Muskel-

zuwachs wie mit der Bodybuildermethode erzielt werden

7

.

Ein qualitativer Nachweis von Carnitin gelingt mit Reinecke-Salz (s. Abbildung 9;

Versuch 18).

7

Carnitin ist aber auch ein positiver Wirkstoff, nämlich in

Herzmedikamenten

. Die meisten

Muskelzellen gewinnen ihre Energie bevorzugt durch die Oxidation von Kohlenhydraten. Erst

wenn die Glykogen-Speicher aufgebraucht sind, schalten die Muskelzellen auf die Verbren-

nung von Fettsäuren um. Die Herzmuskelzellen decken ihren Energiebedarf allerdings zu ca.

70 % durch die Oxidation freier Fettsäuren ab. Nur bei einem ausreichenden Carnitin-

Angebot, das bei einem gesunden Menschen durch normale Nahrung gewährleistet ist, kön-

nen die Fettsäuren zur Energiegewinnung in die Mitochondrien der Herzmuskeln gelangen

und gleichzeitig die toxischen, angehäuften Fettsäuren aus den Zellen geschleust werden.

Krankheitsbedingter Carnitin-Mangel führt u. a. zu Herzrhythmusstörungen und kann durch

carnitinhaltige Medikamente therapiert werden.