Table of Contents Table of Contents
Previous Page  33 / 135 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 33 / 135 Next Page
Page Background

33

O

2

N

NO

2

NO

2

OH

O

2

N

NO

2

NO

2

CH

NH

N

H

N

O

CH

3

OH

NH

NH

N

CH

2

O

CH

3

Kreatinin

Na

+

Pikrinsäure

Meisenheimer-Komplex

+

+

+

NaOH

+

H

2

O

Abb. 10:

Kreatin-Nachweis

4.3 Doping

Viele nationale und internationale Verbände entwickelten Doping-Definitionen, die

einen Missbrauch verhindern sollten, so der Europarat 1963: „Doping ist die Verabrei-

chung oder der Gebrauch körperfremder Substanzen in jeder Form und physiologi-

scher Substanzen in abnormaler Form oder auf abnormalem Weg an gesunde Personen

mit dem Ziel der künstlichen und unfairen Steigerung der Leistung für den Wettkampf.

Außerdem müssen verschiedene physiologische Maßnahmen zur Leistungssteigerung

des Sportlers als Doping angesehen werden.“ Diese Definition hatte zwar hohe morali-

sche und ethische Ansprüche, sie war aber praktisch nicht umzusetzen, weil es keine

geeigneten Kontrollmechanismen für die Einhaltung der geforderten Normen gab. Die

Begriffe „moralisch“, „unfair“, „abnormaler Weg“ usw. sind kaum definierbar.

Als Folge der vielen ungeklärten Fragen, welche die Definition des Europarates ergab,

stellte das Olympische Komitee 1996 eine weitere Doping-Definition auf, die konkret

erlaubte und nicht erlaubte Wirkstoffgruppen nennt, aber nicht auf Gründe für ein Do-

ping-Verbot eingeht: „Doping ist die Verwendung von Substanzen aus den verbotenen

Wirkstoffgruppen (Stimulantien, Narkotika, anabole Wirkstoffe, Diuretika, Peptide

und peptidanaloge Verbindungen) und die Anwendung verbotener Methoden (phar-

makologische, chemische und physikalische Manipulationen, z. B. Blutdoping).“

Seit 2004 wird Doping auch nach Sportarten sowie während des Wettkampfes bzw.

Trainings differenziert betrachtet (Reglement der World Anti-Doping Agency).

Aktuelle Dopingaffären können aufgegriffen werden, um Oberstufenschüler neugierig

auf „Chemie“ zu machen. Was sind anabole Steroide (s. Abbildung 11)? Wie funktio-

nieren und welche Nebenwirkungen haben sie? Wie werden sie nachgewiesen? Was

ist das Besondere am Steroid-Grundgerüst? Wo begegnet es uns sonst noch [20]?