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Dehydroepiandrosteron
Tetrahydrogestrinon (THG)
CH
2
H
3
C
OH
O
CH
2
CH
3
CH
2
H
3
C
OH
C CH
O
Gestrinon
CH
3
OH
O
CH
3
Nandrolon
CH
3
OH
O
Testosteron
Stanazol
N
N
CH
3
CH
3
CH
3
OH
H
CH
3
CH
3
O
HO
Abb. 11:
Anabole Steroide
Hervorragendes Unterrichtsmaterial und vielseitige Doping-Informationen, speziell für
Kinder und Jugendliche, befinden sich auf der Web-Seite des Instituts für Biochemie
der Deutschen Sporthochschule Köln [53] (vgl. auch [54]).
Im Leistungssport geht es auch um viel Geld. Deshalb ist eine Leistungssteigerung
durch Dopingmittel unlauterer Wettbewerb und strafbar.
Die Olympischen Spiele von 1988 wurden durch den gedopten 100-Meter-Sprinter
Ben Johnson
getrübt, dem der unerlaubte Gebrauch des anabolen Steroids Stanazol
nachgewiesen wurde. Der Fußballer
Edgar Davids
und der Tennisspieler
Petr Korda
dopten sich mit Nandrolon etc. (Einige „berühmte“ Dopingskandale sind auf den Sei-
ten 35 und 36 näher beschrieben.)
Der THG-Skandal aus dem Jahr 2003 hatte eine neue kriminelle Dimension. Ein ame-
rikanischer Leichtathletik-Trainer behauptete, dass die Sportler eines Trainer-
Konkurrenten mit einem neuen Wirkstoff gedopt wären. Bei der Untersuchung einer
anonym eingeschickten Spritze wurde Tetrahydrogestrinon identifiziert.
THG ist ein sog. Designer-Steroid, das durch Modifikation des Dopingmittels Gestri-
non hergestellt wird. Wahrscheinlich werden unter Verwendung eines geeigneten Ka-
talysators zwei Moleküle Wasserstoff an die Ethinyl-Gruppe an der Position C-17 des
Steroids addiert (siehe Abb. 14, S. 40)
Manche Doping-Laboratorien bezeichnen THG auch als
Doping-Maske
. THG stand
bis zum Zeitpunkt seines Nachweises in den Urin-Proben von Sportlern auf keiner
Dopingliste, obwohl es zu den anabol androgenen Steroid-Hormonen (s. u.) zu zählen
ist. Obwohl Experten seit einiger Zeit vor Doping-Masken warnen, wäre THG ohne
den anonymen Hinweis wahrscheinlich nicht entdeckt worden.