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CLB Chemie in Labor und Biotechnik, 55. Jahrgang, Heft 10/2004

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AUFSÄTZE

Energiebereitstellung, z. B. bei einem 100-Meter-

Sprint.

• Aerober Glucosestoffwechsel:

•Anaerobe Glykolyse:

Der anaerobe Weg, – ausgehend vom wichtigsten En-

ergielieferanten Glukose –, ist schnell, liefert aber nur

zwei Adenosintriphosphat pro Monosaccharid. Der

aerobe Weg ist viel langsamer, allerdings in Hinblick

auf die ATP-Ausbeute 19mal wirkungsvoller als der

anaerobe.

Bei Schnellsportarten muss die ATP-Bereitstellung

rasch geschehen, und der ATP-Nachschub erfolgt des-

halb fast ausschließlich anaerob (siehe Kasten s. 370).

Die gebildete Milchsäure bewirkt eine pH-Wert-Sen-

kung des Blutes, bei starker körperlicher Anstrengung

sogar bis unter 6,9 (metabolische Acidose). (Der Soll-

pH-Wert des Blutes wird meist mit 7,4 angegeben;

Schwankungen zwischen 7,38 und 7,42 gelten als

unbedenklich.) Damit eine pH-Änderung nicht le-

bensbedrohlich wird, enthält das Blut Puffer, u. a. das

System Kohlensäure/Hydrogencarbonat (Abbildung 3),

das den Schüler aus dem Mittelstufenunterricht be-

kannt sein sollte (vgl. [4]).

Abbildung 3: Kohlensäure/Hydrogencarbonat-Puffer

Die Protonen der Milchsäure werden zunächst durch

die Pufferbase (Hydrogencarbonat) abgefangen. Dabei

sinkt deren Konzentration, während die der korres-

pondierenden Puffersäure (Kohlensäure) im venösen

Blut steigt. Nach der Hasselbalch-Henderson-Glei-

chung (Abbildung 3) müsste dann der pH-Wert sin-

ken. Um dies zu vermeiden, reagiert der menschliche

Körper mit einer Steigerung des Atemzeitvolumens.

Der Sprinter „bekommt kaum Luft“, so dass vermehrt

Kohlenstoffdioxid über die Lunge abtransportiert und

deshalb dem chemischen Gleichgewicht entzogen

wird, bis das ursprüngliche Verhältnis von Pufferba-

se und -säure wieder hergestellt ist (respiratorische

Kompensation).

Abbildung 2: Purin-Abbau

Nahrungsmittel

Potentielle Renale

Säurebelastung

(in mEq/100g)

Säureüberschüssig:

mageres Schweinefleisch

2,9

Walnüsse

6,8

Weißbrot

3,7

Weizenmehl

6,9

Eigelb

23,4

Quark

11,1

Basenüberschüssig:

Kartoffeln

-4,0

Sellerie

-5,2

Spinat

-14,0

Radieschen

-3,7

Blattsalate

-2,5

Apfelsinen

-2,7

Ananas

-2,7

Zitronen

-2,5

Tabelle : Säure- und basenüberschüssige Nahrungsmittel [2]

(Definition: Jedes Nahrungsmittel enthält eine bestimmte

Menge an Säure- und Basenresten, die im Körper eine

bestimmte Menge Salz bilden. Bleiben danach Säuren übrig,

spricht man von säureüberschüssiger Nahrung, bleiben

Basen übrig, so handelt es sich um basenüberschüssige

Nahrung.)