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Inhaltstoffe von Heilpflanzen und deren Wirkung

Alkaloide

Es handelt sich um stickstoffhaltige schwache Basen mit sehr starker physiologischer

Wirkung. Sie wirken aktivierend oder blockierend auf Rezeptoren des Nervensystems.

Beispiele für stark wirkende Alkaloide sind:

Atropin aus Tollkirsche

Chinin aus Chinarinde

Codein und Morphin aus Schlafmohn

Colchizin aus Herbstzeitlose

Strychnin aus Brechnuss

Nicotin aus Tabak

Sie sind sehr giftig. Als Betäubungsmittel bzw. verschreibungspflichtiges Medikament wird

die isolierte Reinsubstanz eingesetzt. Sie besitzen teilweise ein Suchtpotential.

Bitterstoffe (Amara)

Diese Pflanzeninhaltstoffe zeichnet ein stark bitterer Geschmack aus. Sie bewirken über den

Nervus vagus eine Anregung der Speicheldrüsen. Des Weiteren werden die

Magenschleimhaut zur Magensaftproduktion angeregt, die Bauchspeicheldrüse zur Bildung

von Pankreassaft und die Galle zur Abgabe von Gallensaft in den Darm. Dadurch ist die

appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung der Bitterstoffe erklärbar. Eine

Alltagsanwendung ist das Trinken eines Aperitifs vor dem Essen und eines Magenbitters nach

fettreichem Essen.

Etherische Öle

Etherische Öle sind für die Pflanze charakteristische Vielstoffgemische. Sie zeichnen sich aus

urch:

d

intensiven Geruch und Geschmack

Flüchtigkeit

sind durch Wasserdampfdestillation aus den Pflanzen zu gewinnen

werden über Haut, Schleimhaut, Atemwege und Verdauungstrakt aufgenommen

Sie haben folgende Wirkungen:

verdauungsfördernd (Anis)

krampflösend (Kümmel)

entzündungshemmend (Kamille)

kreislaufanregend (Rosmarin)

beruhigend (Melisse)

desinfizierend (Latschenkiefer)

durchblutungsfördernd (Wacholder)

Einige der hier genannten Heilkräuter werden auch als Gewürz verwendet.