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10. Abschätzen systematischer Fehler

Um den systematischen Fehler abschätzen zu können werden alle Komponenten, die Einfluss

auf den Versuch nehmen können, auf ein Photonensignal überprüft:

Nullrauschen der APD

Küvette ohne Inhalt

Küvette mit dest. Wasser

Küvette nur mit Streptavidin

Es zeigt sich, dass das Nullrauschen der APD bei 16 Photonen pro Minute liegt und sowohl

eine leere Küvette, als auch eine Küvette mit dest. Wasser und reinem Streptavidin gefüllt

keine Fluoreszenz zeigt. Daher scheiden die 4 oben genannten Möglichkeiten als

systematische Fehler aus.

11. Fazit und Ausblick

Einige Charaktereigenschaften konnten weitgehend eingeschränkt werden. So konnte ich

feststellen, dass Streptavidin schon bei relativ niedriger Temperatur mit 30 °C-40 °C anfängt

zu denaturieren. Weiterhin spielen höhere Temperaturen eine entscheidende Rolle, da mit

steigender Temperatur die Wahrscheinlichkeit stetig sinkt, einen Biotin-Streptavidin-

Komplex vorzufinden. Der Einfluss der Konzentration an Streptavidin ist noch nicht eindeutig

feststellbar. Fakt ist, dass eine Veränderung dieser Konzentration einen Einfluss nimmt,

entweder auf die Anzahl gebundener Biotinmoleküle oder auf die Fluoreszenz selbst. Das

Verhalten für eine stetig sinkende Konzentration an Streptavidin muss weiter untersucht

werden. Dort ist zu erwarten, dass mit sinkender Anzahl an Streptavidinmolekülen die

Fluoreszenzintensität zunimmt, da die Anzahl an freien Biotinmolekülen steigt. Geht man

jedoch von dem derzeitigen Stand der Messungen aus, so müsste die Fluoreszenzintensität

weiter sinken, wenn Streptavidin fluoreszenzfördernd wirkt. Weiterhin möchte ich nun auch

eine Messreihe mit Avidin machen, obwohl es zu Nebenreaktionen neigt, da es ein

Glykoprotein ist. Dennoch werde ich damit das biophysikalische Praktikum der Uni Linz (Q6)

simulieren (bis auf das Verfolgen der Reaktion „in real time“). Falls dies andere Ergebnisse

ergibt, so zeigt sich ein Unterschied zwischen Avidin und Streptavidin bezüglich der Reaktion

mit Biotin.

12. Übertragung auf Forschung im Organismus

Die Immunhistochemie behandelt die Verteilung von Antigenen mithilfe der Spezifität von

Antikörpern. Diese Antikörper müssen jedoch ihrerseits lokalisiert werden. Dabei ist die

Avidin-Biotin-Methode eine bevorzugte Variante, um Antigene zu lokalisieren. Dazu wird

der primäre Antikörper mit einem sekundären Antikörper gekoppelt. Damit der sekundäre

Antikörper keine unspezifischen Bindungen eingeht, „blockt“ man diesen, indem er mit

Biotin markiert wird. Biotin wiederum geht einen Komplex mit Streptavidin ein, dass an einer

zweiten Untereinheit ein Markermolekül, z.B. Meerrettichperoxidase (HRP), besitzt.