Seite 5 - Energiebereitstellung im Sport

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Mit zunehmendem Ausdauercharakter einer Sportart spielt die anaerobe ATP-Produktion eine
geringere und der aeroben Glukosestoffwechsel eine größere Rolle (s. Abbildung 1).
Abb. 1: Zeitlicher Verlauf der Energiebereitstellung bei sportlicher Aktivität [5]
Der Laktat-Wert im Blut beträgt im Ruhezustand ca. 2 mmol/l. Bei einem Mittelstreckenlauf
kann er bis zu 20 mmol/l, bei einem Dauerlauf bis zu 6 mmol/l ansteigen [6].
Durch Training kann die aerobe Energieversorgung verbessert werden. Die anaerobe ATP-
Produktion verliert dann an Bedeutung, und Muskelkater tritt wegen ausbleibender (oder
zumindest stark verminderter) Milchsäurebildung nicht mehr auf.
In der Sportmedizin gilt der Laktat-Wert als ein probates Mittel, um die Leistungsfähigkeit
(den Grad der Auslastung) eines Sportlers einschätzen zu können: Eine Laktat-Konzentration
von 6-8 mmol/l am Ende einer sportlichen Belastung weist darauf hin, dass der Sportler nicht
ausbelastet war. Eine mittlere Ausbelastung liegt bei einem Laktat-Spiegel von 8-12 mmol/l
[6].
Einen Wert zur Beurteilung der aeroben Ausdauer stellt die sog. anaerobe Schwelle dar [7].
Darunter versteht man den Zeitpunkt, an dem der Körper von der aeroben auf die anaerobe
100
80
60
40
20
Anteil an der
Energiebereit-
stellung [%]
0
20
40
60
80
100
120[s]
Belastungsdauer
aerobe
Oxydation
anaerobe
Oxidation
Kreatinphos-phat-
Zerfall
ATP-Zerfall