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Prominente Dopingfälle
Ben Jonson
Der Kanadier war Olympiasieger im 100-Meter-Lauf von Seoul 1988. Er wurde des
Dopings mit Stanazol überführt. (Erster Dopingfall mit großer Presse.)
Katrin Krabbe
,
Grit Breuer
Den beiden Sprinterinnen wurde 1992 Doping nachgewiesen. Die sehr lange Sperre
wurde insbesondere von
Krabbe
juristisch angegangen. Sie verlangte Schadensersatz.
Nach der langen Sperre gelang es
Krabbe
nicht mehr, an ihre alten Leistungen anzu-
knüpfen.
Breuer
schaffte es und wurde sogar deutsche Meisterin über 400-Meter.
Brisant: Der damalige Trainer
Thomas Springstein
, wurde verhaftet und verlor seine
Lizenz. Später wurde er rehabilitiert. Er ist Lebensgefährte und Trainer von
Grit Breu-
er
beim SC Magdeburg. Bei einer Dopingkontrolle im Jahre 2004 wurden in seinem
Haus testosteronhaltige Arzneimittel gefunden. So kam er erneut unter Dopingver-
dacht. Offenbar handelte es sich aber um Produkte, die
Springstein
, selbst Bodybuil-
der, für den Eigenbedarf verwendete. Sowohl seine jugendlichen Sprinter wie Lebens-
gefährtin
Breuer
sollen diese Präparate nicht eingenommen haben.
Dieter Baumann
Der deutsche Olympiasieger im 5000-Meter-Lauf von Barcelona 1992 setzte sich im
Rahmen der Aktion „Keine Macht den Drogen“ besonders aktiv für sauberen, doping-
freien Sport ein. Nach einer positiven Probe im Jahre 1999 wurde
Baumann
des Do-
pings mit Nandrolon verdächtigt, was er vehement bestritt. Er erstattet Anzeige gegen
Unbekannt. Nach einer freiwilligen Durchsuchung in seinem Haus wurde eine mit
Nandrolon verseuchte Zahnpasta gefunden. Der Deutsche Leichtathletikverband zog
darauf hin den Dopingvorwurf zurück, der Weltverband IAAF allerdings nicht.
Bau-
mann
startete trotz Verbot bei deutschen Meisterschaften, gewann, und auch alle sons-
tigen Teilnehmer wurden vom IAAF für die Olympischen Spiele gesperrt.
Baumann
kämpft gerichtlich um Rehabilitation.
Alexander Leipold
Der deutsche Ringer wurde nach seinem Olympiasieg in Sydney 2000 des Dopings
überführt, weil in seiner Urinprobe Nandrolon nachgewiesen wurde. Er beteuerte, kei-
ne Dopingsubstanzen eingenommen zuhaben. Im Auftrag des IOC untersuchte das
Kölner Dopinglabor 600 Nahrungsergänzungsmittel. Angegebene Inhaltstoffe waren:
Kreatin, Carnitin und Aminosäuren, insbesondere Glutamin. Bei 18 Nahrungsergän-
zungsmitteln fand das Team um Prof.
Schänzer
Verunreinigungen; in 15 Fällen han-
delte es sich dabei um Vorläufersubstanzen des Nandrolons. Deshalb kämpft
Leipold
gerichtlich um Rehabilitation.